Erneuerung Unterwasserschiff

Wenn das Schiff die ganze Zeit im Wasser liegt, dann lagert sich – ungeachtet ob es benutzt wird oder nicht – immer mehr organisches Material auf dem Rumpf ab. Dies sieht nicht nur schön aus, es wirkt auch als Bremse. Bei der Zephyr war es dieses Jahr mal wieder soweit und wir haben das Schiff anlässlich eines B-Status Events in Luzern ausgewassert und frisches Antifouling aufgetragen.

Warum in Luzern?

In Luzern bietet sich die Gelegenheit bei Bucher+Schmid das Schiff auf einen Do-it-yourself Platz zu stellen und die Arbeiten selber auszuführen. Das bestechende daran ist, dass ein aufwändiges Abmasten nicht notwendig ist.

Überführung am Freitag

Auf die Überführung habe ich mich nicht sonderlich gefreut. Am Donnerstag war die Wetterprognose für den Freitag Mittag und den Zeitpunkt des Krantermines unterirdisch schlecht. Gleichviel Wasser in der Luft, wie unter dem Kiel, verbunden mit heftigem Blitzlicht war angesagt.

Zum Glück hat sich das Ganze Gewitter dann weit nach hinten verschoben. Die Fahrt nach Luzern dauerte etwas mehr als 2 Stunden, wobei ich gleich die Gelegenheit ergriffen und das Schiff vollgetankt habe. Danach ging es ein Mal um den Steg zum Kran.

Auskranen

Nach dem das Schiff fachmännisch mit stehendem Mast aus dem Wasser gehoben worden war, wurde der Rumpf gründlich gereinigt. Neben einer Behandlung mit dem Hochdruckreiniger wurde auch der unterdessen nicht unerheblich vorhandene Kalk – vor allem beim Wasserpass – vom Rumpf gelöst und das Schiff danach auf einen reservierten Arbeitsplatz gestellt. Diese Arbeiten wurden von einem Profi der Werft ausgeführt.

Ereuerung Antifouling

Am Samstag haben wir uns um 10 Uhr für die Erneuerung des Antifoulings getroffen. Da das bisherige Produkt VC17m nicht mehr verwendet werden darf, ist uns von der Werft VC Offshore empfohlen worden, gefolgt von der Empfehlung das alte Antifouling von Hand anzuschleifen.

Um Schäden zu vermeiden haben wir also auf die Verwendung von Maschinen verzichtet und das alte Antifouling von Hand bearbeitet. Das dauerte gar nicht lange, da wir erstens zu viert gearbeitet haben und zweitens ja nur die Oberfläche angeschliffen werden sollte.

Anschliessend wurde der Schleifstaub mittels feuchter Lappen vom ganzen Rumpf entfernt. Es bleibt wirklich viel Staub am Rumpf haften beim Schleifen, was das Abwischen zur Pflicht macht.

Beim Schleifen und Abwischen empfiehlt es sich Schutzmasken und Handschuhe zu tragen, da man ansonsten den extrem feinen Staub einatmet und mit den Händen überall hin schmiert.

Auf den entstaubten und trockenen Rumpf haben wir danach die erste Schicht VC Offshore aufgetragen. Auf den grossen Flächen geht das ideal mit Schaumstoffrollern, in engeren Zwischenräumen in Rudernähe mit einem Pinsel. Wer sensibel auf üble Gerüche ist, der sollte beim Mischen der beiden Komponenten eine Maske tragen.

Nach dem ersten Anstrich dauerte es ein paar wenige Minuten, bis der Rumpf wieder vollständig trocken war. Danach folgte die zweite Schicht. Über den Daumen gepeilt reicht eine Schicht für eine Saison und zwei Schichten für zwei Saisons.

Um 14 Uhr hatten wir bereits das ganze Schiff mit dem neuen Unterwasseranstrich versehen und waren für den Samstag fertig.

Polieren und Wachsen

Wenn das Schiff schon Mal an Land steht, dann sollte man doch den Moment nutzen und gleich noch den Rumpf polieren und Wachsen. Dies um kleinere Kratzer und Unschönheiten zu entfernen, vor allem aber um mit dem Wachs eine Schicht UV-Schutz aufzutragen.

Diese Arbeiten wurden am Sonntag noch ausgeführt , damit man nachher nicht sagen muss: hätten wir doch die Gelegenheit genutzt! Das Resultat ist ein sichtbar schönerer und sauberer Rumpf, auch wenn man nicht mehr ganz alles weg bringt.

Einwassern und Rückfahrt

Am Montag Morgen um 8:00 Uhr wurde das Schiff wieder an den Kran gehängt. Anschliessend wurden noch die 4 Patches, mit denen das Schiff auf dem Bock aufgelegen hat angeschliffen und am Kran hängend mit VC Offshore bestrichen. Schon ein paar Minuten später war das Schiff im Wasser und unterwegs zurück nach Gersau.

Fazit

Alles in allem war es zwar aufwändig, hat sich aber voll und ganz gelohnt. Das Schiff macht einfach einen gepflegteren Eindruck und ich bin sicher, dass wir mit solchen Unterhaltsarbeiten auch die Lebensdauer noch etwas verlängern können.

Ein herzliches Dankeschön an die Helfer, die mitgeholfen haben!

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