Die Probe aufs Exempel – bringen unsere Upgrades etwas?

Nach der Installation von Pinnenrechen, Lazy Jacks und der neuen Segelspinne teste ich Mal, ob das was gebracht hat.

Eigentlich hätte ich für den spontanen Ausflug mit der Zephyr doch gerne noch jemanden mitgenommen. Aber von meiner Familie liess sich gerade niemand davon überzeugen in den nächsten 30 Minuten alles stehen und liegen zu lassen und nach Gersau zu fahren. Ausserdem ist Segeln ja sowieso lebensgefährlich!

Nun denn, ich möchte vor den Ferien noch die neu installierten Gadgets testen, also gehe ich alleine.

Vor Gersau ist vom angekündigten Westwind nichts zu sehen. Also nehme ich Kurs in Richtung Brunnen. Dort wird sich doch wohl etwas Thermik aufgebaut haben und für ein wenig Wind sorgen. Bei der Fahrt nach Brunnen verwende ich konsequent den Pinnenrechen. Der entpuppt sich als echte Wohltat: man muss nicht immer die Pinne in der Hand halten, ein paar kleinere Korrekturen in grösseren Abständen reichen vollends aus. Ich bin begeistert!

 

Tatsächlich hat es zwischen Brunnen und Sisikon schönen Wind. Zum Segelsetzen drehe ich in den Wind und fixiere den Kurs wiederum mit dem Pinnenrechen. Ich entferne das Klettband, das die Lazy Jacks am Mast befestigt und entferne die Segelspinne. Bevor ich das Gross setze, kontrolliere ich ob sich irgendwo Leinen ins Gehege kommen oder das Gross sich irgendwo an den Lazy Jacks verheddern könnte. Danach setze ich zügig das Gross, während der Pinnenrechen den Kurs hält. Nun noch die Fock raus und los gehts.

Ich mache ein paar Halsen und Wenden, was mit der Selbstwendefock der Zephyr ja sowieso kein Problem darstellt. Zwischen Brunnen und Sisikon frischt der Wind wie gewohnt auf und belohnt die Anfahrt von Gersau – wie fast immer. Beim Wechseln zwischen verschiedenen Kursen zum Wind kommt wieder der Pinnenrechen zum Einsatz, damit ich in Ruhe die Fock fieren oder dichtholen kann.

Rechtzeitig vor dem Bergen der Segel erreicht mich die Whatsapp von Achim, dass die für den Lazy Jack installierte Klemme etwas zu schwach sei.  Weshalb ich anstelle der Klampe die Klemme montiert hatte, ist mir momentan sowieso schleierhaft. Wahrscheinlich hatte ich nicht mehr daran gedacht, dass die ja auch noch in der Kiste liegt.

Jedenfalls beginne ich das Segelbergen damit in den Wind zu drehen und das Schiff mit dem Pinnenrechen auf Kurs zu halten. Das klappt nach ein/zwei Mal korrigieren dann ganz ordentlich. Nach dem Straffen der Lazy Jacks belege ich die Leine zusätzlich. Danach befestige ich die Segelspinne wieder am Baum (vorne und hinten einhängen), damit ich das Segel dann gleich festmachen kann. Nun löse ich das Fall und lasse das Segel sehr zügig in die Lazy Jacks fallen. Vorne am Mast muss ich etwas nachhelfen und das Segel den letzten Meter runterziehen. Der Rest ist aber schön runtergekommen und ich kann das Segel mit der vorbereiteten Segelspinne auf dem Baum befestigen.

Das ganze Prozedere ging wirklich einfach von der Hand. Auf der Fahrt nach Gersau geniesse ich noch die Sonne. In Gersau angekommen ersetze ich zum Abschluss die Klemme für die Lazy Jacks durch eine Klampe und befestige diese an der Unterseite des Baums.

Der heimliche Star für mich ist in der ganzen Geschichte: der Pinnenrechen. Er hält das Schiff gut auf Kurs und vereinfacht Arbeiten, bei denen man Mal die Hand von der Pinne lösen muss oder will. In Kombination hat alles sehr gut funktioniert.

Ein Kommentar

  1. sehr schöner Bericht, Alex. Hast du diese Website schon auf Sailcom (beim Bootsbeschrieb) verlinkt? Und Link in whatsapp-Gruppe stellen?
    Gruss Matthias

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